Reggae Compassionate Act

 

Nachdem sich immer mehr Widerstand aus der Öffentlichkeit gegen Auftritte von Bands, DJ(ane)s und MCs mit Homohass-Repertoire bemerkbar machte, wurde 2007 der "Reaggae Compassionate Act" erlassen und von einigen Musikern unterzeichnet. Doch scheint dies eher aus kommerziellem Druck, als an einer wirklichen Einsicht geschehen zu sein.

Gerade im Fall von Sizzla ist offensichtlich, dass solche Erklärungen oft nur abgegeben wurden um Auftritte zu bekommen und sich daran zu bereichern; schliesslich streitet nicht nur Sizzla in Jamaica ab, solche Konventionen unterzeichnet zu haben. Und entsprechende Erklärungen nützen auch wenig, wenn die Anhänger dieser Musiker nach den Konzerten Partys veranstalten, wo an den Konzerten nicht aufgeführte Battyman-Tunes zelebriert werden.

Veranstalter in der Schweiz verlangen gelegentlich von umstrittenen Reggae-Exponenten eine schriftliche Erklärung, dass sie während ihrer Konzerte in der Schweiz keine Battyman-Songs aufführen werden.
Allerdings: Ginge es dabei um Nazirockbands, welche vor geplanten Konzerten in der Schweiz erklären, sie würden darauf verzichten, während der Konzerte Lieder zu singen in denen sie das Niedermetzeln von Ausländern propagieren, käme trotzdem niemand (der nicht auch entsprechendem Gedankengut nachhängt) auf die Idee, diesen Bands ein Konzert zu organisieren. Oder erwägt etwa die beispielsweise Rote Fabrik in Zürich künftig z.B. auch Landser-Konzerte, sollten diese erklären, während des Auftrittes keine Hasslieder zu singen?

Schliesslich bestehen gegen notorisch zu Hass und Gewalt aufrufende Künstler wie beispielsweise Bounty Killer und Sizzla in der EU Einreiseverbote. Nur bei uns schaffen es solche Exponenten immer wieder, für Auftritte engagiert zu werden. Dagegen wehren wir uns!

Wer allerdings nicht nur den Act unterzeichnet, sondern sich in der Folge auch tatsächlich demgemäss verhält - wie beispielsweise Tanja Stephens - die/der soll künftig gerne wieder bei uns auftreten und anderen als Vorbild dienen.