Aktuelle Meldungen:

T.O.K. unterzeichnen den Reggae Compassionate Act.

Am 13. August tritt die Jamaikanische Formation T.O.K. in Zürich auf. Nachdem dies bekannt wurde, intervenierte Stop Murder Music ZH, weil T.O.K. in der Vergangenheit u.a. mit Songs wie ihrem Hit 2001 "Chi Chi Man" (2001) Gewalt gegen Homosexuelle propagierten. Gespräche zwischen Stop Murder Music, der Band und deren Management entwickelten sich daraus. Nun liegen schriftliche Erklärungen vor, dass die beanstandeten Songs aus dem Repertoire der Band verschwanden, schon seit geraumer Zeit nirgends auf der Welt mehr performt worden seien und auch künftig nicht mehr aufgeführt würden. Namentlich der gewaltsame Tod des Bruders eines Bandmitgliedes und gesammelte positive Erfahrungen der Band auf ihren Reisen haben dazu geführt, dass sie sich heute von Gewalt propagierenden Inhalten jedem Menschen und jeder Gruppe von Menschen gegenüber distanzieren, ebenso von ihren diesbezüglichen früheren Texten. Um ihre heutige von Gewaltpropaganda abgewendete Haltung öffentlich zu verbriefen, haben alle vier Bandmitglieder und ein Vertreter ihres Managementes den global gütigen Reggae Compassionate Act unterschreiben.
Stop Murder Music ZH ist sehr erfreut ob dieser Entwicklung und hat den Act als Zeugen mitunterzeichnet. Wir werden den weiteren Werdegang von T.O.K. gerne aufmerksam beobachten. In der Überzeugung dass sich die Band auch in Zukunft an den Act halten wird und um ihnen eine faire Chance zu einem friedlichen Neuanfang zu geben, bitten wir in Absprache mit den Urhebern des Actes von künftigen Störungen von T.O.K.-Konzerten Abstand zu nehmen. Sollten wider erwarten Verstösse gegen den Act erfolgen, so bitten wir darum dies uns dokumentiert zu melden.


"Rebelles" statt Homohass!

Stop Murder Music Bern und Zürich begrüssen den Entscheid des "Reeds-Festivals" Pfäffikon ZH, die Ragga-/Dancehall-Reggae-Band "Iries Revoltés" zu engagieren. Kritik üben Stop Murder Music Bern und Zürich hingegen an einigen Soundsystems der Randveranstaltung "Reeds Neverend Afterparty" und am Auftritt von "Mr. Vegas" in der "LG-Bar" in Zürich-Oerlikon. Mit dem Auftritt von "Iries Revoltés" am 25.7.09 wird im Grossraum Zürich seit langem wieder einmal ein Zeichen GEGEN Homohass-Songs im Dancehall-Reggae gesetzt. Speziell mit ihrem grossen Hit "Rebelles" beziehen "Iries Revoltés" deutlich Stellung gegen Homohass und für eine grundlegende Veränderung im Dancehall-Reggae. Auch ihr restliches musikalisches Schaffen und ihr politisches Engagement richtet sich gegen Rassismus, Faschismus, Sexismus, Homohass und Unterdrückung.
Homophobe Plattenteller
Dieselbe Grundhaltung und dasselbe Engagement wünschen sich Stop Murder Music Bern und Zürich auch von einigen der Schweizer Dancehall-/Reggae-Soundsystems, die am 24. + 25.7.09 an der "Reeds Neverend Afterparty 2009" - einem vom "Reeds-Festival" unabhängigen Anlass in der Pfäffikoner Badmintonhalle - für Stimmung sorgen. Speziell die Soundsystems "Blood A Run" (ZH), "Out and Bad Sound" (ZH), "Straight Sound" (GE) und "Ganja Force" (SO) lassen - was den Umgang mit Homohass und die Abgrenzung zu militanten-homophoben Dancehall-Reggae-MusikerInnen und -Songs betrifft - zu wünschen übrig.
Hier einige Beispiele:
  • Die Afterparty-Organisatoren "Blood A Run" aus Zürich waren am 20.9.08 Support-Soundsystem am Konzert von "Vybz Kartel" (11 Homohass-Songs) in der Alten Kaserne Zürich.
  • Das Soloprojekt "Out and Bad Sound" war am "Vybz Kartel"-Konzert ebenfalls Support-Soundsystem und war zusammen mit "Yard Style Promotion" massgeblich an der Organsiation des Konzerts beteiligt.
  • "Straight Sound" aus Genf produzierten unter anderem mit "Sizzla" (13 Homohass-Songs) und "Bounty Killer" (22 Homohass-Songs) dieses Jahr gemeinsame Dubplate-Songs (zu "Bounty Killer" siehe auch http://www.youtube.com/watch?v=eRxkQx3ac6Q).
  • "Ganja Force" aus Olten verwendeten (nicht als einziges Soundsystem) zwecks Aufheizen für den Soundsystem-Contest "1-2-3-Baddadan Swissclash 2008" im Gaskessel Biel (29.11.08) den Homohass-Song "Stay Far From We (Batty Bwoy) von "Dr. Evil" zum Niedermachen der Konkurrenz-Soundsystems (siehe http://www.myspace.com/123baddadan oder http://www.baddadan.ch/ganjaforce.html / Text "Dr. Evil": http://www.soulrebels.org/dancehall/u_lyrics_stay.htm)

Mr Vegas - Bun Chi Chi Man

Ein Vertreter der militant-homophoben Subkultur innerhalb der jamaikanischen Dancehall-Reggae-Community soll am 31.7. im "LG-Club" in Zürich-Oerlikon auftreten: Clifford Smith, besser bekannt unter seinem Künstlernamen "Mr Vegas", der mit seinem Homohass-Song "Nah Promote" - aka "Bun Chi Chi Man" aka "No Promotion" - (2001, First Name Records, siehe auch http://www.soundquake.com/mp3/80711.mp3) mit der Aufforderung zur Verbrennung von "Chi Chi Man" (Schwule) das pure Gegenteil der Messages von "Iries Revoltés" vertritt.
Weniger militant und tödlich sind andere "Mr Vegas"-Songs, die es bei postpubertär-homophoben Seitenhieben belassen. Ziemlich bizarr ist der Versuch von "Mr Vegas" in "Cocky She Want" (2002, Greensleeves Records), die Welt davon zu überzeugen, dass ein Heteromann (Mr Vegas?) Frauen besser befriedigen könne als eine "Sodomite" (Lesbe)... (siehe auch http://www.youtube.com/watch?v=wMK-sPT99QU).
Die "Mr Vegas"-Konzert-OrganisatorInnen "Haunted Promotion" aus Zürich organisierten in den letzten Jahren regelmässig Konzerte von Dancehall-Reggae-Grössen mit Homohass-Song-Vergangenheit und -Gegenwart (siehe auch http://www.stopmurdermusic.ch/reitschule/stopmurdermusic/Texte/DerFallBujuBanton.pdf, S. 4). Auf "Elephant Man" (17 Homohass-Songs), "Bounty Killer" (22 Homohass-Songs), "Mavado" (3 Homohoss-Songs) und "Buju Banton" (2 Homohass-Songs, einer davon ein Jahrzehnte-Hit) folgt nun "Mr. Vegas". Mit dem "LG-Club" in Zürich-Oerlikon scheinen sie einen neuen Club für ihr Treiben gefunden zu haben.
Fazit: So nicht, meine Herren!
Es ist skandalös, dass es auch im Jahre 2009 gewisse Schweizer Soundsystems sowie gewisse Party- und KonzertorganisatorInnen immer noch nicht schaffen, sich verbal und praktisch deutlich von Homohass und Homophobie zu distanzieren.
Den genannten Schweizer Soundsystems, "Haunted Promotion", dem "LG-Club" und "Mr Vegas" möchten wir deshalb nachdrücklich das Studium der Texte von "Iries Revoltés" ans Herz legen - insbesondere natürlich die Lyrics von "Rebelles".
Mit freundlichen und kämpferischen Grüssen
Stop Murder Music Bern und Zürich
 

Zur Gründung von Stopmurdermusic-ZH:

In den letzten Jahren sind innerhalb der Reggae-/Dancehall-Music zunehmend homophobe Battyman-Tunes aufgekommen. DJs, DJanes und MCs rufen in solchen Songs zu Gewalt, mitunter direkt zu Mord an Schwulen und Lesben auf. Und die Masse grölt mit! Zwar spielt solche Hassmusik nur eine kleine, radikale Minderheit, doch deren Aufkommen gilt es zu unterbinden.

Seit einiger Zeit häufen sich im Kanton Zürich die Auftritte von zu Gewalt gegen Homosexuelle aufrufenden Bands, Soundsystems und DJ(ane)s, sogenannter "Battyman-Killer" (im Jamaikanischen Patois werden schwule Männer unter anderem als Battymen bezeichnet). Darum hat sich nun in Zürich die Organisation StopMurderMusicZH formiert.

Ziel von StopMurderMusicZH ist es, aufzuklären über bevorstehende Auftritte von Battymen-Killern und entsprechenden Soundsystems in unserem Kanton. Wer direkt zu Gewalt aufruft, soll hier keine plattform bekommen! Darum sucht StopMurderMusic stets auch den Dialog mit Veranstalterinnen und Veranstalter und weist auf Reggae-/Dancehall-Events hin, welche gute Musik ohne Hasspropaganda bieten.

Die Mitglieder und Initianten von StopMurderMusic sind selber kritische Reggae-/Dancehall-Veranstalter und -Fans.

Entstanden ist StopMurderMusicZH aus dem Umfeld von StopMurderMusicBern, welches sich seit 2008 erst in Bern, dann zunehmend in der ganzen Schweiz gegen Aufführungen von Battyman-Killers und deren Songs engagiert. Weil viele solche Events auch in Zürich statt finden, haben sich Zürcherinnen und Zürcher aus dem Umfeld von StopMurderMusicBern als StopMurderMusic ZH formiert.