Juli 2012
Beenie Man unterschreibt in Anwesenheit seines neuen Europa-Managers, welche eigens dafür aus Frankreich anreiste, den RCA in Opfikon zusammen mit einem Vertreter von StopMurderMusicZurich und einem unabhängigen Zeugen. Weiter waren zugegen ein Fotograf und Vertreter des Open Air Frauenfeld, welche die Kontakte vermittelten.
Wir danken allen Beteiligten für ihre Mitarbeit.
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Das Engagement des Musikers Beenie Man am Openair Frauenfeld hat bei zahlreichen Musik Fans und Organisationen zu Kritik geführt.
Die Migros hat aus diesem Grund am Donnerstag, 31. Mai zu einem Runden Tisch eingeladen. Teilnehmer waren Roland Munz von Stop Murder Music Zurich, Uwe Splittdorf (Geschäfsleiter Pink Cross) und Vertreter des Openair Frauenfeld und der Migros.
In einer konstruktiven Diskussion haben sich die Teilnehmer auf eine Lösung geeinigt. Konkret wurde festgehalten, dass der Künstler bei seiner Einreise in die Schweiz den “Reggae Compassionate Act 2“ (RCA) im Beisein des Openair-Veranstalters und den Vertretern der Organisationen unterzeichnen muss. Sollte der Künstler diesen Vorschlag ablehnen, würde ihm der Veranstalter ein Auftritt in Frauenfeld untersagen. Pink Cross und Stop Murder Music würden überdies die Bestrebungen für eine Einreisesperre gegen Beenie Man wieder aktivieren.
Roland Munz freut sich: „Distanzieren sich Künstler öffentlich von solchen Aussagen, hat dies eine viel stärkere Wirkung auf die Fans, als die Auftritte zu verhindern. Diese Lösung war nur dank der aktiven Rolle der Migros und der engen und konstruktiven Zusammenarbeit mit allen Beteiligten möglich.“
Ein Rock-Konzert. Die Sängerin ruft den Zuhörenden immer wieder zu, man solle Ausländer tot schlagen. Und die Menge stimmt enthusiastisch in diesen Hassgesang mit ein.
In den letzten Jahren sind in der Reggae-/Dancehall-Music zunehmend homophobe Battyman-Tunes aufgekommen. DJs, DJanes und MCs rufen in solchen Songs zu Gewalt, mitunter direkt zu Mord an Schwulen und Lesben auf. Und die Masse grölt mit!
Die Vorstellung, dass der/die DJ(ane) oder MC mit Battyman-Tunes dazu aufruft, die eigenen schwulen und lesbischen FreundInnen anzugreifen oder gar umzubringen, bringt einen derart in Rage, dass wir am liebsten die Faust aus dem Sack nehmen und ein paar Flaschen Richtung DJ(ane)-Pult werfen würden. Letzteres würde übrigens mit Sicherheit passieren, wenn der/die DJ(ane)/MC musikalisch dazu aufrufen würde, Schwarze zu töten, Frauen zu vergewaltigen oder Flüchtlingsheime anzuzünden.
Um uns nicht weiter die Partyabende verderben zu lassen und unsere schwulen und lesbischen FreundInnen vor übergriffen und üble DJ(ane)s/MCs vor unseren Flaschenwürfen zu schützen, haben wir beschlossen, Soundsystems und MusikerInnen, die nicht auf Battyman-Tunes verzichten wollen, nicht mehr an Partys und Veranstaltungsorten auftreten zu lassen. Es gibt unzählige DJ(ane)s, MCs und Soundsystems, welche gute Musik ohne Hass-Songs spielen, welchen wir an Stelle der Hass predigenden Leute Auftritte ermöglichen wollen.